In 10 Schritten gute Produktfotos selber machen

iPhone 14 vs. Profi-Kamera: Wer macht die besseren Bilder?

Jahr für Jahr betont Apple im Rahmen seiner September-Keynotes vor allem die Leistungsfähigkeit der iPhone-Kameras. Die Promo-Clips des US-Konzerns zeigen aufwendige Drehs und Shootings unter anderem in Studio-Umgebungen, die professionelle Fotograf:innen und Regisseur:innen mit dem Apple-Smartphone durchführen.

Die Clips vermitteln den Eindruck, dass das Handy technisch locker mit Profi-Kameras mithält und die sündhaft teuren Fotoapparate ersetzt. Und Equipment wie einen Gimbal – denn der neue Action-Modus des iPhone 14 soll für entsprechend ruhige Videos sorgen. Das ist ein Angriff auf renommierte Actioncam-Hersteller wie Gopro und Insta360, die in diesem Bereich herausragend sind. Ist das Apple-Handy also der Alleskönner für Foto-Fans? Wir haben das geprüft und die Pro-Max-Version gegen Topmodelle aus den Kategorien Vollformatkamera und Actioncam antreten lassen.&nbs...

Produkte fotografieren – Mit diesen Tipps kannst du Produktfotos selber machen

Der erfolgreiche Verkauf deiner Produkte ist das wichtigstes Ziel, wenn du einen Online-Shop erstellen willst. Damit dir dies gelingt, musst du deine potenziellen Kund:innen natürlich erst einmal von deinem Produktangebot überzeugen.

Hier kommen die Fotos auf deiner Produktseite ins Spiel, denn anders als in einem Ladengeschäft, können Menschen Produkte in einem Online-Shop nicht anfassen. Sie verlassen sich daher auf die Produktfotos, um eine Kaufentscheidung zu treffen.

Für eCommerce-Unternehmen ist das Erstellen von Produktbildern daher ein elementarer Bestandteil für den Aufbau eines Online-Shops. In diesem Artikel verraten wir dir, wie du für deinen Online-Shop ansprechende Produktfotos selber machen kannst, die deine Kund:innen von deinen Produkten überzeugen.

Warum sind gute Produktbilder wichtig?

Zusammen mit deinen Produktbeschreibungen dienen die Produktfotos der Präsentation deines Angebotes. Da die meisten Menschen Informationen eher visuell mithilfe von Bildern verarbeiten als über Texte, sind aussagekräftige Produktbilder essenziell, um erfolgreich online verkaufen zu können.

Hier sind die wichtigsten Vorteile guter Produktbilder:

Sie kommunizieren die Eigenschaften deiner Produkte visuell und stellen wichtige Produktdetails dar

Gute Produktbilder vermitteln deinen Kund:innen ein Gefühl für das Produkt und Produkterlebnis

Sie hinterlassen nicht nur einen Eindruck zum Produkt, sondern zum gesamten Unternehmen und der Marke

Gute Bilder wirken hochwertig und schaffen Vertrauen, während sich schlechte Produktbilder negativ auf dein Image auswirken können

Sie laden zum längeren Verweilen auf deiner Website ein

Ansprechende Produktbilder können die Conversion Rate deines Online-Shops steigern

Sie können Rückgaben minimieren, indem sie die richtigen Produkterwartungen wecken

Gute Produktbilder sind eine bewerte Methode zur Online Shop Optimierung

Warum solltest du Produktfotos selber machen?

Viele Online-Shop-Betreiber:innen nutzen die Herstellerfotos für ihren Online-Shop, anstatt selbst ihre Produkte zu fotografieren. Das hat oft den Nachteil, dass die Herstellerfotos nicht immer ansprechend sind oder in einem Stil fotografiert wurden, der nicht zum Design deiner Marke und deiner Website passt. Außerdem benötigst du für die Verwendung von Herstellerfotos deren schriftliche Zustimmung und die Rechte an den Bildern.

Indem du deine Produktfotos selbst schießt, behältst du die kreative Freiheit und Rechte über deine Bilder; kannst bestimmen, welche Details und Eigenschaften deiner Produkte du hervorheben willst und bietest deinen Kund:innen die Informationen, die ihnen wichtig sind.

Produkte fotografieren – So gehts:

01. Kenne die Kategorien und Stile der Produktfotografie

Je besser potenzielle Kund:innen ein Produkt sehen und sich vorstellen können, wie es in ihrem Alltag aussehen würde, desto eher sind sie geneigt es zu kaufen. Damit dir das gelingt, hast du mehrere Möglichkeiten, deine Produkte in Szene zu setzten.

1. Produkte fotografieren – der Packshot

Bei Packshots handelt es sich um minimalistische Produktbilder, die meistens vor einem weißen Hintergrund fotografiert oder freigestellte werden und ein Produkt mit seiner Verpackung und dem Label zeigen. Sie das Produkt oft stark vergrößert in Nahsicht dar.

Der Vorteil von Packshots ist, dass sie die Produktdetails wie Aufschriften, Drucke oder Texturen gut hervorheben.

Das Packshots clean und inhaltsorientiert sind bedeutet nicht, dass diese Produktbilder langweilig sind. Wähle einen farbigen Hintergrund, der mit der Farbe des Produkts harmoniert oder erzeuge starke Kontraste, um Aufmerksamkeit zu erzeugen.

2. Produkte fotografieren – das Stillleben

Das Stillleben zeigt das Produkt im Alltag und wird als eine Art Szene in Komposition mit anderen Gegenständen dargestellt. Das hat den Vorteil, dass sich die Leute so besser vorstellen können, wie das Produkt bei ihnen zu Hause aussehen würde und wie sie es verwenden würden. Indem du deine Produkte im Gebrauch zeigst, gelingt es dir auch, eine bestimmte Atmosphäre und Stimmung zu erzeugen, die zu dem Produkt passt.

Achte bei der Stillleben-Fotografie darauf, dass klar erkennbar ist, welcher der abgebildeten Gegenstände das Produkt ist und welche lediglich als Dekoration dienen. Dies kannst du durch eine klare Produktbezeichnung erreichen.

3. Produkte fotografieren – Food-Fotografie

Food-Fotografie ist eine sehr spezifische Teildisziplin der Produktfotografie und eignet sich für Online-Shops, die Lebensmittel jeglicher Art verkaufen. Du kannst Lebensmittel einfach und minimalistisch darstellen oder sie im Alltag zeigen. Auch sinnliche und appetitliche Food-Fotografie können deinem Online-Shop das gewisse Extra verleihen.

4. Produkte fotografieren mit Model

Produkte mit Model zeigen dein Angebot im Alltag und in Gebrauch und haben den Vorteil, dass du Größenverhältnisse gut darstellen kannst. Größe und Passform sind besonders in der Modebranche wichtig.

Denke daran, dass die Produktseite deines Online-Shops in sich harmonisch sein sollte. Wenn du dich also für einen bestimmten Stil entscheidest, solltest du diesen auch beibehalten und nicht zu viele verschiedene Stile miteinander mischen.

Eine Möglichkeit, verschiedene Stile zu integrieren, ist, ein Stillleben für Produktkategorie-Seite deines Shops zu verwenden und dann einen Packshot mit allen Details auf den einzelnen Produktseiten darzustellen.

Wenn du die verschiedenen Kategorien und Stile der Produktfotografie in Einsatz sehen willst, kannst du dir unsere Online-Shop Templates ansehen.

02. Lass dich von Produktfotos deiner Branche inspirieren

Bevor du damit loslegst, deine Produktbilder zu machen, solltest du nicht nur wissen, welche verschiedenen Stile es gibt, sondern auch, was in deiner Branche angesagt ist. Besonders, wenn du Nischenprodukte verkaufen willst, macht es Sinn, dich darüber zu informieren, wie deine Konkurrenz ihre Produkte fotografiert, damit du weißt, was du kommunizieren und ausdrücken willst.

Zusätzlich kannst du schauen, wie führende Marken in deiner Branche ihre Produkte in Szene setzen oder du liest unseren Artikel über tolle Online Shops, die mit Wix erstellt wurden.

03. Wähle den richtigen Hintergrund

Der Hintergrund spielt eine wichtige Rolle für den Effekt, den deine Produktbilder erzielen. Produktfotografie Hintergründe werden oft clean und weiß gehalten, damit nichts vom Produkt ablenkt.

Du kannst jedoch auch andere Hintergründe in Betracht ziehen:

Produktfotografie Hintergrund mit Textur: Hintergründe mit Textur verleihen deinen Fotos einen ganz besonderen Look. Zum Beispiel kann eine Holzmaserung im Hintergrund dein Produkt rustikaler oder natürlicher wirken lassen, wohingegen Marmor eher edel und clean wirkt.

Farbige Hintergründe: Auch die Farbe deines Hintergrundes kann verschiedene Effekte erzielen. Welcher Effekt das ist, hängt natürlich nicht zuletzt mit der Farbe deines Produktes zusammen. Dabei musst du nicht immer Kontraste erzeugen, also hell auf dunkel oder umgekehrt. Auch dunkele Farben vor dunklem Hintergrund können ansprechend wirken.

Oder wie wäre es mit einer roten Tasche vor einem roten Hintergrund? Es ist ratsam, verschiedene Hintergrundfarben auszuprobieren, um zu sehen, was besser zum Stil deiner Marke passt und wie dein Produkt am besten zur Geltung kommt.

04. Die optimale Ausleuchtung deiner Produktbilder

Egal, ob du deine Produkte im Studio oder im Freien fotografieren möchtest, ein Konzept, mit dem du dich vertraut machen solltest, ist die Belichtung. Beim Fotografieren geht es stets darum, die richtigen Lichtverhältnisse zu erzeugen, denn Licht ist ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, die Stimmung deiner Bilder zu beeinflussen.

Sanftes Licht: Sanftes Licht erzeugt einen zarten Lichtschein, der dein Motiv von allen Seiten beleuchtet. Dadurch werden auch harte Schatten eliminiert, was beim Fotografieren von dreidimensionalen Objekten wichtig ist.

Harte Belichtung: Harte Belichtung ist kontrastreicher. Bei hartem Licht haben Schatten härtere Kanten und eine größere Definition.

Egal, wofür du dicht entscheidest, das Wichtigste ist, dass deine Produkte weder über beleuchtet noch zu dunkel sind. Bei schlechter Beleuchtung gehen nämlich wichtige Produktdetails verloren und deine Bilder wirken unprofessionell. Hier sind einige Tipps für die gute Ausleuchtung deiner Produktbilder:

Vermeide direktes Licht: Produkte kommen besser zur Geltung, wenn das Licht gestreut ist, da es so ebenmäßiger und weniger hart ist. Fenster sind eine tolle Quelle für natürliches Tageslicht, das keinen Aufwand erfordert. Du kannst es mit einem hellen Tuch abdecken, damit das Licht weicher wird. Dasselbe gilt für Lampen und elektrisches Licht.

Vermeide direktes Blitzlicht: Wenn der Blitz direkt auf das Produkt gerichtet ist, kann es sein, dass es zu stark belichtet wird. Daher empfehlen wir dir, einen externen Blitz zu nutzen und ihn gegen die Wand oder die Decke zu richten. So entsteht indirektes Licht, was für eine bessere Belichtung sorgt.

Studiobeleuchtung: Studiobeleuchtung gibt es im Internet bereits für wenig Geld. Wenn du auf Dauer deine Produktfotos selber machen möchtest, kann es sich also durchaus lohnen, in ein professionelles Fotolicht zu investieren.

05. Finde die richtige Perspektive

Wenn du Produktfotos selber machen willst, solltest du dich mit diesen Winkeln und Perspektiven vertraut machen, die häufig für die Produktfotografie verwendet werden:

90-Grad-Winkel: Auch bekannt als Vogelperspektive (oder Top-Shot) schaut der 90-Grad-Winkel von oben auf das Produkt. Ob Packshot oder Stillleben, diese Perspektive eignet sich zum Fotografieren von Objekten, die nicht aufrecht stehen wie zum Beispiel Schuhe, Kleidung, Küchengeräte, Geschirr, Dekoartikel oder Bücher.

45-Grad-Winkel: Der 45-Grad-Winkel hat den großen Vorteil, dass er einen Gegenstand von mehr als einer Seite zeigen kann. Nämlich sowohl leicht von oben als auch von vorn oder der Seite. In diesem Winkel kannst du fast alle Produktbilder machen und erzeugst stets ein gutes Ergebnis.

0-Grad-Winkel: Der 0-Grad-Winkel, auch bekannt als Normalsicht, ist eine Perspektive, bei der die Kamera auf gleicher Höhe mit dem fotografierten Produkte ist. Dieser Winkel eignet sich für fast jede Art von Produktfotografie, besonders aber für Verpackungen und Flaschen.

Wir empfehlen dir, deine Produkte aus verschiedenen Blickwinkeln zu fotografieren. So erhalten deine Kund:innen eine bessere Vorstellung von deinem Produkt, denn wie bereits erwähnt würden sie es ja in einem Laden auch in die Hand nehmen, drehen und wenden.

Wenn du deinen Online-Shop mit Wix erstellst, kannst du zu deinem Produkt so viele Bilder hinzufügen wie du möchtest und sogar ein Werbevideo erstellen.

06. Experimentiere mit den Makroeinstellungen

Die Makrofotografie gibt dir die Möglichkeit, aus kurzer Entfernung wunderschön detaillierte Nahaufnahmen zu erzielen. Wenn du kleine Produkte fotografieren willst wie zum Beispiel Schmuck, Kosmetik, Lebensmittel etc. ist dies die ideale Gelegenheit, die Makroeinstellung deiner Kamera zu testen.

Die meisten Smartphones haben auch eine Makroeinstellung, um Details hervorzuheben. Versuche, dasselbe Produkt mit verschiedenen Objektiven und Modi zu fotografieren, um das beste Ergebnis zu erzielen.

07. Finde die beste Komposition

Wenn du dich dafür entscheidest, mit einem Model zu arbeiten, ein Stillleben zu arrangiere oder gleichzeitig mehrere Produkte fotografieren willst, spielt die Komposition – also die Zusammenstellung der einzelnen Elemente auf dem Bild eine wichtige Rolle. Probiere verschiedene Kompositionen aus, um zu sehen, was dir besser gefällt.

Wenn du Produkte verkaufst, die klein sind oder nicht von allein stehen, kannst du Requisiten nutzen, um das Produkt zu stützen. Arrangiere Schmuck auf einem Ständer oder platziere einen Gegenstand hinter einem Buch, damit es aufrecht steht.

08. Benutze ein Stativ

Beim Fotografieren von Produkten ist es wichtig, dass deine Kamera ruhig bleibt, damit deine Bilder nicht verwackeln. Genau wie Fotolichter gibt es Stative für Smartphones und Kameras bereits für wenig Geld im Internet.

Auch ein Fernauslöser ist ein tolles Gadget, um die Kamera ruhig zu halten. Alternativ kannst du deine Kamera aber auch einfach auf eine Kiste, Stuhl oder ähnliches stellen und den Countdown-Timer benutzen.

09. Kenne deine Kamera

Deine Bildkomposition, der Hintergrund und die Lichtverhältnisse können noch so ideal sein, das alles nützt leider nur wenig, wenn du dich nicht mit deiner Kamera auskennst. Wenigstens die Grundeinstellungen solltest du beherrschen, wenn du Produkte so fotografieren willst, dass sie zum Hingucker werden.

Die wichtigsten Kameraeinstellungen für Produktfotografie sind Verschlusszeit (Shutter speed), Blende und ISO.

Die Blende ist die Größe der Öffnung, durch die Licht in deine Kamera dringt. Eine weit geöffnete Blende lässt mehr Licht herein als eine geschlossene Blende.

Die Verschlusszeit regelt, wie lange das Licht in deine Kamera dringt. Je schneller sich der Verschluss einer Kamera schließt, umso weniger Licht dringt ein.

ISO steht für International Standards Organization und misst die Lichtstärke.

ISO, Blende und Verschlusszeit wirken in der Fotografie stets zusammen. Wenn du am Tag fotografierst, wo genug Licht vorhanden ist, dann kannst du deine Produkte mit einer kurzen Verschlusszeit und mittlerer Blende fotografieren und sie werden trotzdem ausreichend belichtet. Ist dein Setting eher dunkel, musst du möglicherweise die Blende weiter öffnen oder eine längere Verschlusszeit einstellen. Dies kann jedoch dazu führen, dass deine Bilder verwackeln, wenn du kein Stativ nutzt. Bei schlechten Lichtverhältnissen kannst du den ISO Sensor deiner Kamera anpassen und so trotzdem ein gut belichtetes Bild erzeugen.

Selbstverständlich kannst du auch mit Blende, Verschluss und ISO experimentieren, um coole Effekte zu erzeugen und mit der Schärfentiefe zu experimentieren. Deiner kreativen Freiheit sind keine Grenzen gesetzt.

Viele Smartphones heutzutage haben eine ausgezeichnete Kamera, die sich durchaus dazu eignet, Produktfotos selber zu machen, ohne dass du dich in die technischen Details einfuchsen musst.

10. Wähle deine besten Produktfotos

Bei der heutigen Konkurrenz im Onlinehandel haben Kund:innen die Wahl. Für dich bedeutet das, dass du dich mit deinen Produktfotos von der Masse abheben musst.

In Geschäften nehmen Menschen die Produkte gern in die Hand, doch da das online nicht geht, müssen deine Fotos diesen Effekt erzielen. Versetze dich in deine Kund:innen und frage dich vor, während und nach dem Fotoshooting immer, welche Details deine Kund:innen interessieren könnten, welche Produkteigenschaften du hervorheben möchtest und wie du diese am besten zeigen kannst.

Wähle Produktfotos mit verschiedenen Ansichten und der besten Qualität aus, um deinen Kund:innen deine Produkte zu präsentieren. Wir empfehlen dir außerdem einen einheitlichen Stil in deiner Produktkategorie beizubehalten.

Wenn du deinen Online-Shop zu erstellen möchtest, kannst du dich dafür von diesen 10 eComerce Vorlagen inspirieren lassen.

Alexandra Eger

Blog Content-Managerin

In 10 Schritten gute Produktfotos selber machen

Viele Kunden von mir möchten Ihre Produkte lieber selber fotografieren. Das ist Okay. Auch, weil richtig professionelle Produktfotos teuer sein können. Nun willst Du auch Deine Produkte selber fotografieren. Das ist auch Okay. Ich will mit Dir in 10 Schritten Deine Produktfotos besser machen. Zum Start geht es um Dein Werkzeug, dann zum Foto selber und zum Schluss, was nach dem Produktfoto kommt. Wie kann man also fehlerfrei Produktfotos selber machen?

#1 Deine Kamera – Dein Werkzeug für gute Produktfotos

Sofern Du noch nicht oft Produktfotos gemacht hast und auch sonst nur Urlaubsfotos machst, solltest Du jetzt Deine Kamera nehmen und sie studieren. Was kann Deine Kamera überhaupt? Welche Funktionen hat sie? Mit testen und probieren lernst Du schnell, wozu Dein Werkzeug fähig ist. Noch besser ist es, wenn Du die Anleitung liest. Generell bietet sich an für Produktfotos eine Digitalspiegelreflex-Kamera (DSLR) zu nutzen. Sonst gehen aber auch schon gute Kompaktkameras.

Blendwert (AV): Viele Kameras erlauben Dir diesen Wert manuell zu verändern. Meist steht vor dem Wert ein kleines f und es gibt den Bruchteil der Zeit an, in der das Licht eingefangen wird. Hier gilt, dass ein hoher Wert(zB. f11) viel Tiefenschärfe bewirkt und ein kleiner Wert(f4) dagegen eine seichte Tiefenschärfe erzeugt. Da Du bei Produktfotos sehr viel Wert auf Details legen solltest, nimmst Du einen Wert ab f10. Aber das kann je nach Abstand und Produkt auch variieren.

Bildausgabe: Kümmere Dich darum, dass Deine Fotos im RAW Format gespeichert werden. Dieses “rohe” Format lässt sich am PC sehr gut bearbeiten und später zu JPG konvertieren. Sofern Du aber jetzt schon weißt, dass Du danach keine Bildbearbeitung machst und auch dafür kein Geld ausgeben willst (Profi beauftragen) dann lasse Sie direkt als JPG von Deiner Kamera speichern.

Weißabgleich (WB): Besonders für Textilien ist eine gute Wiedergabe der Farben sehr wichtig. Mit dem Weißabgleich kannst Du genau diesen Punkt verbessern. Es gibt dafür zwei Möglichkeiten: Zum einen die automatische Einstellung, welche sich ggf. noch unterteilt in drinnen und draußen. Da Du Deine Fotos nicht draußen machen solltest und auch viel Zeit dafür haben solltest, empfiehlt es sich den Weißabgleich manuell zu machen. Dazu baust Du Dein Set auf: Hintergrund, Beleuchtung etc. Dann stellst Du Deine Kamera auf manuellen Weißabgleich um und nimmst dir ein Stück Karton(weiß – natürlich) oder Druckerpapier und positionierst es dort, wo dann das Produkt sein wird und gleichst das Weiß ab. Wie genau das bei Deiner Kamera geht weiß natürlich die Anleitung oder das Internet (“manueller Weißabgleich DEINE KAMERA”).

Belichtungswert (EV): Sofern Dein Produkt dunkel ist und der Hintergrund hell (sollte er sein, sonst musst Du ggf. in der Nachbearbeitung Dein Produkt freistellen) tendieren Bilder zur Verdunkelung. Auch diese Einstellung ist bei jeder Kamera unterschiedlich. Anleitung heraussuchen und ggf. nach Belichtungskompensation(seigenschaften) suchen.

#2 Der Tripod/Stativ als Unterstützung der Kamera

Nimm mal Deine Kamera und schau Dir den Boden der Kamera an. Dort findest du ein Gewinde. In dieses Gewinde wird für jedes Foto ab sofort ein Stativ oder ein Tripod kommen. Diese Helfer sind pures Gold wert:

Deine Fotos verwackeln nicht

Deine Fotos sind immer im gleichen Winkel aufgenommen

Deine Fotos können mit einer langen Belichtungszeit aufgenommen werden

Deine Fotos können somit mit einer hohen Tiefenschärfe erstellt werden

Deine Fotos benötigen nicht zwingend einen Blitz

Das Stativ ist wichtig, wenn Du große Produkte hast. Hast Du eher Fotos, die auf einen Tisch passen, dann kannst Du den Tripod nutzen und ihn ggf. noch auf ein paar Bücher stellen.

#3 Der Hintergrund, Dein Set – gute Produktfotos benötigen Vorbereitung

Kommen wir langsam dem Foto näher. Wenn Du Dir Dein Set aufbaust, solltest Du besonderes Augenmerk auf den Hintergrund legen. Er muss sich klar vom Produkt differenzieren. Dazu bietet es sich an eine graue oder weiße A2 Pappe oder einen Karton zu nehmen. Teppiche sind Tabu, Tische ohne Unterlage sind Tabu, Fotos auf der Straße auch. Das kannst Du alles machen, wenn Du Dein Produkt bei der Anwendung zeigen willst. Aber das gehört zum Start nicht dazu.

Die zweite Möglichkeit ist das Bild auszuschneiden. Das kann man mit Photoshop gut machen, aber auch mit der kostenlosen Alternative Gimp. Das erfordert viel Geschick und Feingefühl. Deswegen findet man im Internet auch Anbieter die für rund 1€/Foto das Ganze übernehmen. Willst Du die Produktfotos für Amazon nutzen, dann ist dieser Euro sehr gut investiert. Amazon legt extrem hohen Wert auf gute Produktfotos.

#4 Reflexionen innerhalb des Sets

Egal ob Urlaubsfotos oder Produktfotos – Reflexionen heißen Stress. Einfachste Lösung wäre ein Lichtzelt. Aber jetzt wieder Geld ausgeben ist ja nicht unbedingt die beste Lösung. Lieber machst Du mittels zweier Papiere (dunkel & hell) den Test, woher die Reflexion kommt. Dazu schaust Du durch den Sucher und bewegst die beiden Papiere entlang des Produktes. Irgendwann wirst Du sehen, wo der Übeltäter sitzt. Meist hat man Reflexionen, weil man direktes Licht hat oder irgendwo die Sonne durch ein Fenster auf das Produkt scheint. Bei Schmuck und ähnlichen Artikeln ist dieser Effekt natürlich sehr viel stärker.

#5 Blitz oder kein Blitz?

Kurz und knapp: kein Blitz. Warum? Zum einen sind die Blitze aus einer Kompaktkamera nur für Urlaubsfotos gedacht – und selbst dann meist unnötig. Den Blitz, den man dann auf seine Kamera setzt (z. B. bei einer DSLR) erzeugt sehr harte Schatten. Das ist aber nicht bei Produktfotos gewünscht. Es hilft nur, dass man sich eine professionelle Ausrüstung kauft. Diese kostet aber viel Geld und eine bessere Qualität der Fotos ist damit auch noch nicht gegeben. Lieber das Licht am Tag nutzen. Perfekt ist ein bewölkter Tag, weil es hell ist, aber nicht blendet. Ein Vorhang vor das Fenster kann aber auch an einem sonnigen Tag helfen. Stichwort “ununterbrochene Beleuchtung”. Möchtest Du lieber mit eigenen Lichtquellen arbeiten, dann solltest Du Dir mindestens zwei – besser drei Lichtquellen kaufen. Diese kann man dann direkt um das Produkt stellen und so jeden Schatten vermeiden.

#6 Beleuchtungsdämpfer

Wie eben schon erwähnt: gleichmäßige Lichtstreuung ist essenziell. Anstatt jetzt aber wieder neue Sachen zu kaufen, gehen auch leichte Stoffe, die über das Licht hängen. Ziel ist es einfach die Beleuchtung nicht so stark auf das Produkt zu scheinen lassen.

#7 Noch mehr Licht: einheitlicher Beleuchtungstyp

Wenn Du nun also kurz vor dem Start bist und mehr als nur ein paar Produktfotos machen willst, dann solltest Du Dein Set beibehalten. Speziell wenn Du Dich für eine Lichtquelle entscheidest: behalte diese bei. Verschiedene Lichtquellen lassen verschiedene Schattentypen auf Deinem Foto erscheinen. So kommt es, dass Du einen Schatten mit Blauton hast, wenn Du an einem sonnigen Tag fotografierst. Einen gelblichen Schatten hast Du bei einer Beleuchtung ohne Tageslicht und nur zu Hause. Die Natur und die Kamera können dies noch ausgleichen. Auch kann man durch die Freistellung der Fotos viel beeinflussen. Aber das hilft alles nichts, wenn Du an einem Tag fotografierst, während die Sonne scheint und an einem anderen Tag die eigene Leuchtquelle benutzt. Das sieht man dann auf dem Foto.

#8 Nutze den Zoom!

Besonders für kleine Fotos oder Details solltest Du ruhig den Zoom nutzen. Bei einer DSLR kannst Du die Einstellung 50+ mm nutzen. Sofern Du ein Zoom-Objektiv hast, kannst Du auch eine höhere Einstellung nutzen. Ein guter Wert ist 70-80 mm, wenn Du eine gute Linse hast. Besitzt Du nur eine Kompaktkamera, musst Du natürlich überlegen, wie viel Zoom gut ist. Ein digitaler Zoom beginnt irgendwann unscharf zu werden. Das darf allerdings nicht auf dem Produktfoto sein. Dann gehe lieber näher mit der Kamera an das Produkt und verzichte auf den Zoom.

#9 Mache Dir ein Bild vom Ergebnis

Bevor Du nun startest, mache Dir ein Bild vom Ergebnis. Das heißt konkret, dass Du Dir anschaust wie gute Produktfotos aussehen. Dazu gehören Detailaufnahmen, Produktaufnahmen ohne Szene und Produktaufnahmen mit Szene. Das heißt: das Produkt in der Anwendung und ohne Anwendung. Für Modeartikel ist dies sehr wichtig, dass der Kunde sieht, wie die Stoffe fallen. Auch regt das so zum Kaufen kann, wenn man das Produkt in Aktion sieht. Die Vorstellung wird angeregt, wie es wohl beim Kunden aussehen würde. Eine gute Recherche erleichtert Dir viel Arbeit. Dazu kannst Du bei der Konkurrenz gucken. Große Konzerne stecken viel Geld in die Produktfotos und deswegen ist das Abgucken bei diesen Fotos eine hohe Arbeitsersparnis. Große Onlineshops bieten sich an (Für Mode z. B. Zalando) oder Amazon, weil Amazon sehr hohe Richtlinien für die Produktfotos hat. Speicher alle Fotos in einem Ordner ab und notiere dann, was gut aussieht und was Dir gefällt. Auf diese Dinge legst Du dann bei der Fotografie Wert.

#10 Endlich sind die Fotos gemacht. Nun kommt die Bearbeitung.

Geschafft! Herzlichen Glückwunsch! Nun kommt die gleiche Zeit in die Bearbeitung. Hier kannst Du eine Menge herausholen. Sicherlich hast Du schon mal ein Foto gesehen, bei dem ein Filter genutzt wurde und dadurch eine besondere Stimmung erzielt wurde. Das kann man mit einer Bearbeitung schaffen. Aus durchschnittlichen Produktfotos kannst Du sehr gute Produktfotos machen. Allerdings wäre dies ein bzw. mehrere Beiträge wert. Da für eine gute Bearbeitung auch gute Software nötig ist (Paint reicht nicht aus, eine Alternative zu Photoshop ist das Tool Gimp), würde ich diese Aufgabe einfach an einen Profi abgeben. Du lässt erst ein Probebild erstellen und nach dem Vorbild kann dann im 50er /100er Paket die Bearbeitung erfolgen. Auch gibt es Online-Dienste, die ca. 1€ pro Bild kosten.

Wer sich für das Thema Produktbeschreibungen interessiert bzw. Produkttexte, der findet hier einen Artikel.

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here